8. Mai – Oder: Was bedeutet Freiheit? 

Wie haben die Menschen in Berlin-Spandau das Kriegsende und die Befreiung im Mai 1945 erlebt?

28 Schüler*innen der Klasse 10.1 der Martin-Buber-Oberschule haben sich anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung auf Spurensuche begeben, um die Geschichten der Menschen neu zu erzählen und Bilder für sie zu finden. Es entstand ein Geschichte – Kunst – Projekt in Kooperation mit der KUNSTBASTION – Jugendkunstschule Spandau und der Jugendgeschichtswerkstatt Spandau.

Die einzelnen Geschichten entstanden in Gruppenarbeit auf der Grundlage von Zeitzeugenberichten, die von der Jugendgeschichtswerkstatt zur Verfügung gestellt wurden. Außgehend von diesen Schilderungen entwickelten die Schüler*nnen ihre eigenen Geschichten über das Kriegsende in Spandau.

Durch einen Workshop in der KUNSTBASTION bei der Graphic-Novel-Autorin Birgitta Beer („Susi, die Enkelin von Haus Nummer 4“) entstanden Gestaltungsideen, die in einem monatelangen Prozess von den Schüler*innen malerisch, grafisch und mit Mitteln der Collage umgesetzt und am Computer als zusammenhängende Graphic-Novel zusammengesetzt wurden. Begleitet wurden die Schüler*innen dabei von ihrer Kunst- und ihrem Geschichtslehrer der MBO und Expert*innen der Kunstbastion.

Das Ergebnis – die Graphic Novel wurde gedruckt und digitalisiert innerhalb der Schule und der Kunstbastion, sowie anderen Spandauer Schulen verbreitet.

Die Geschichte wurde auch als Ausstellung aufbereitet und unter anderem im Rahmen des Demokratiefestivals Spandau 2020 präsentiert.

Geschichte lebt durch Geschichten, durch persönliche Erfahrungen und Erlebnisse. In einer Zeit, in der Stimmen aus der Zeit des Nationalsozialismus immer stummer werden – Vergleiche mit dieser Zeit jedoch immer lauter –, leisten diese Geschichten Erinnerungsarbeit und nehmen die Chance wahr, das Selbstverständnis der Gesellschaft, unser Geschichtsbild zu prägen.

Dieses Projekt wurde mit dem 3. Platz beim Franz-Bobzien-Preis für Demokratie und Toleranz 2022 ausgezeichnet.